Leitlinien zum Verhalten in Zeit der Corona-Pandemie – und darüber hinaus
In der pandemischen Zeit von Covid-19 kommt es zu vielen Unstimmigkeiten und Streitigkeiten rund um das Thema Corona, u.a. Impfen und Nicht-Impfen. Das breitet sich auf die Gemeinden aus und führt zu Gruppierungen. Solches möchte unser Gott-Vater nicht von seinen Kindern. Diese Diskussionen können unsere Brüdergemeinden und die Geschwister innerhalb der Gemeinde trennen.
Folgende Leitlinien zum Umgang mit diesem Thema können uns als Hilfestellung dienen.
– Wir erkennen an, dass Covid-19 eine ernstzunehmende Krankheit ist, vor der man sich nach Möglichkeit schützen und im Krankheitsfall einen Arzt kontaktieren sollte.
– Diskussionen und Neuigkeiten rund um das Thema Covid-19 können einen unverhältnismäßigen Raum in unserem Denken, Reden und Handeln einnehmen. Dies kann für uns und andere negative Folgen haben und bspw. Angst, Panik und psychische Belastungen verursachen und fördern. Vielmehr soll eine Haltung der Freude und Hoffnung uns auszeichnen. Spr. 12,25; 1.Thess. 5,16.
– Wir sollten uns nicht an Spekulationen über die Regierung, Politik und Andere beteiligen, sondern beständig für sie und die Rettung zahlreicher Menschen beten. 1.Tim. 2,1-2
– Wir sollten Weisheit zum Umgang mit diesem Thema erbitten, Gottes Wort studieren, um Gottes Willen zu den vielfachen Fragen des Lebens, u.a. auch Corona, zu erkennen. Jak. 1,5
– Wir sollten behutsam mit der Auslegung der prophetischen Bibelstellen umgehen. Die Impfung ist z. B. nicht mit dem Malzeichen des Tieres aus dem Buch der Offenbarung gleichzusetzen.
– Die Entscheidung, ob sich einer impfen lassen sollte oder nicht, geht über die Anweisungen aus Gottes Wort hinaus und ist deshalb dem Gewissen eines jeden Christen überlassen. Diese Entscheidung sollte daher individuell, eigenverantwortlich und ggf. in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.
– Wir sollten selbstkritisch prüfen, welche Informationen und Botschaften wir als Christen weitergeben. Durch einseitige, provokative Äußerungen kann der christliche Glaube und unser Zeugnis in Mitleidenschaft gezogen werden.
– Es ist nicht der Auftrag der Gemeindeleitung und der Verkündiger bzgl. der Covid-19 Impfempfehlungen bzw. Impfwarnungen auf Gemeindeebene auszusprechen. Röm. 14,5
– Wir sollten uns nicht vom Thema Corona einnehmen lassen, sondern vielmehr als Botschafter Christi für Versöhnung auftreten! 2.Kor. 5,20
– Wir wollen die Menschen einladen, zu Gott umzukehren und Ihn zu suchen, besonders in Krisenzeiten, weil Er auch diese Nöte zulässt, um Menschen zum Glauben an Jesus Christus zu bewegen. 5.Mose 8,2; Luk. 13,1-5
– Wir nehmen Jesu Wort ernst, dass die Seele wichtiger ist als der Körper und das ewige Leben als die irdische Lebenszeit. Mark. 8,36
– Wir widerstehen aller Angstmacherei im festen Vertrauen auf Christus, der die Welt überwunden hat. Er regiert und hat alle Dinge – auch die Pandemie – in Seiner Hand. In Ihm sind wir sicher, selbst bei Krankheit und Tod. Ps. 73,23-26; Joh. 16,33
– Wir bemühen uns um Einheit in wesentlichen Lehrfragen und gewähren einander Freiheit in nebensächlichen Themen. In allen Unterschiedlichkeiten wollen wir den Frieden untereinander suchen und einander immer in der Liebe Christi begegnen. Deshalb vermeiden wir alles, was Misstrauen, Zwietracht und Spaltung verursacht. Röm. 14,19. Dazu gehört, dass wir persönliche Überzeugungen und Entscheidungen respektieren und uns nicht gegenseitig verurteilen, sondern jeder den anderen höher achtet als sich selbst. Phil 2,3; Eph. 4,2-3
Vorstand der Kirchlichen Gemeinschaft der ev.-luth. Brüdergemeinden e.V.
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